Hintergrund

Warum interessieren uns die antiken Mythen?

Ob Sisyphos-Arbeit, Demeter-Gabe, Sirenen-Ruf, Achilles-Ferse oder Hermes-Bote – die Gestalten und Geschichten der antiken Mythologie sind als Metaphern, Markennamen oder Sternbilder, als literarische Stoffe oder Bildwerke auch heute noch allgegenwärtig.

Manchmal kennen wir die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr. Und doch üben die Geschichten noch immer eine große Faszination aus, sobald sie zu uns vordringen. Insbesondere junge Menschen werden von den bildgewaltigen und urtümlichen Geschichten von Göttern, Fabelwesen und Heldengestalten in Bann gezogen, die uns jenseits von Vernunft und Logik ansprechen und dabei die Quintessenz menschlicher Erfahrung vermitteln.

Ihr übertragbarer gemeinschaftlicher Erfahrungsschatz ist bestens geeignet, grundlegende gesellschaftliche Fragen auf emotionale und intuitive Weise zu thematisieren: Heldinnen im Ringen um Schicksal oder Selbstbestimmung führen uns zur Relevanz von gesellschaftlicher Beteiligung; Geschichten um grausame Taten, Flüche und Racheakte fragen nach einem Weg aus Gewaltkreisläufen; ein Perspektivwechsel zwischen verfeindeten Kriegerinnen reflektiert die Wahrnehmung von Identität und Fremdheit.